Das Hotel "Neptun" in Warnemünde kennt in Mecklenburg-Vorpommern jeder, zumindest dem Namen nach. Und auch über die Region hinaus ist der Name ein Begriff. Im Jahre als neues Wahrzeichen am Warnemünder Strand eröffnet, war das "Neptun" Inbegriff für westlichen Charme und Service. Der Ruf des Hotels ergab sich aber auch aus der besonderen Mischung an illustren Gästen, zu denen Fidel Castro, Schlagerstars, ein Ölscheich und auch Uwe Barschel gehörten. Dass die Staatssicherheit ebenfalls zu den Dauergästen im Hotel gehörte, ahnten viele. Ein Hauch von Luxus umgab das neue Hotel, der auch für Urlauber des ostdeutschen Gewerkschaftsbundes FDGB zu haben war - obwohl es zunächst ganz anders geplant war. Die Autorin Friederike Pohlmann hat zusammen mit Wolfram Bortfeldt im Jahr einen Film über das Haus gedreht. Rückblickend sagt sie: "Bei den Recherchen ergaben sich viele aufschlussreiche Gespräche mit ehemaligen Angestellten des Hotels. Aber immer, wenn es konkret wurde, wenn es um ein Interview vor der Kamera ging, gab es nach kurzer Bedenkzeit Absagen. Die Begründung lautete in etwa: "die sind immer noch da. Die haben hier oben im Norden immer noch das Sagen. Ich will nicht, dass mein Sohn oder meine Enkelin ihren Job verlieren". Es gebe zwar, so wurde versichert, die Staatssicherheit nicht mehr, aber die alten Strukturen würden in Rostock immer noch sehr gut funktionieren. Im Auftrag des Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Mecklenburg-Vorpommern hat Friederike Pohlmann in den vergangenen zwei Jahren weiter recherchiert und ihre Erkenntnisse in einem Buch festgehalten. Die Historikerin hat sich durch einen Berg aus Stasi-Unterlagen, Untersuchungsausschuss-Protokollen und Dokumenten Hotel Neptun Warnemünde Prostituierte dem Bundesarchiv gekämpft. Ihr Ergebnis: Manche Details seien von einer gewissen Brisanz, weil tatsächliche einige der alten Bindungen und Geschäftsbeziehungen heute im wirtschaftlichen Leben von Rostock und Mecklenburg-Vorpommern noch wirksam seien. Jetzt hat die Autorin ihr Buch "Hotel Hotel Neptun Warnemünde Prostituierte Spione" in Schwerin der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf rund Seiten vermittelt die Autorin ein Stück deutsch-deutscher Geschichte, das spannend und amüsant zugleich ist. Denn das Buch legt nicht nur offen, wie Geheimdienste aus Ost und West sich manchmal gegenseitig am Ostseestrand im Weg standen, es schildert auch, wie es auf privaten Geburtstagsfeiern westdeutscher Politiker im "Neptun" hoch herging und es legt offen, was sich hinter den Kulissen von Gastlichkeit und Komfort abspielte: Die Einbindung in den sogenannten "Bereich Kommerzielle Koordinierung" KoKoeinen Devisen-Sektor inmitten der Planwirtschaft. In den Überlieferungen des Ministeriums für Staatssicherheit fanden sich, laut Pohlmann, Aktenstücke zum sogenannten Polittourismus, der besonders in den 80er Jahren stark anwuchs. Bekannte Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt, Walter Leisler-Kiep und Hans-Dietrich Genscher trugen sich ins Gästebuch ein. Neben der steigenden Zahl von Reisegruppen aus westlichen Ländern trafen sich demnach ab Mitte Hotel Neptun Warnemünde Prostituierte 80er Jahre mehrfach die Kieler Landtagsfraktionen von SPD und CDU zu Klausurtagungen im "Neptun". Zu den Besuchen des früheren schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel und Björn Engholm in Rostock und Umgebung gibt es eigens angelegte Aktenvorgänge der Stasi. Pohlmann: "Uwe Barschels Besuche im Hotel 'Neptun' haben Anlass zu den wildesten Spekulationen gegeben. Die unwiderstehliche Mischung aus Gerüchten und Zeitungsberichten über Sexparties und Waffenschiebereien hatte zur Folge, dass der "Spiegel" nach der Wende ein Team seiner besten Rechercheure ins Hotel 'Neptun' entsandte, um nach Spuren zu suchen. Gleichzeitig hätten Gerüchte kursiert, die Staatssicherheit habe Barschel beim Sex in seinem Hotelzimmer gefilmt, und den schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten mit solchen Videos erpresst. Bernd Michels, langjähriger politischer Referent von Björn Engholm, der als Agent der DDR-Auslandsspionage in der Bundesrepublik enttarnt wurde, erinnerte sich an gemeinsame Besuche mit Engholm im "Neptun", bei denen es hoch herging. Bei den Einladungen durch den Hoteldirektor seien selbst steife Moralisten locker geworden. Günter Gaus, der sich an der Mix-Kunst der Bardame gar nicht satt sehen konnte, habe sich bemüht, einen Wodka aus der Flasche mit einem Meter Abstand in ein kleines Glas zu befördern, und das Ergebnis dieser Schenk-Artistik auch immer sogleich höchstselbst vernichtet. Für die Angestellten des "Neptun" dagegen war er kein Unbekannter, auch wenn man nicht genau wusste, warum sich der Mann mit der Sonnenbrille gelegentlich längere Zeit in Warnemünde aufhielt. Hotel-Direktor Klaus Wenzel war nach der Wende bei seiner Vernehmung vor dem "KoKo"-Untersuchungsausschuss sehr zurückhaltend mit Angaben über Dauer und Häufigkeit von Schalcks Aufenthalten im Hotel. Möglicherweise, weil er nicht mit Schalcks geschäftlichen Aktivitäten im Rostocker Raum in Verbindung gebracht werden wollte. Sie meint: "Dass es neben der Erholung für Schalck-Golodkowski aber auch geschäftliche Termine gab, liegt nahe, nicht zufällig war in der Nähe von Rostock, in Kavelstorf, das Lager der "KoKo"-Firma IMES Export Import gebaut worden, die mit Waffen und militärischem Gerät handelte. Neben den meist undurchsichtigen politischen und wirtschaftlichen Treffen, die in den verborgenen Hinterzimmern des "Neptun" stattfanden, gab es auch Ost-West-Beziehungen ganz anderer Art. Das Spiel der "Neptun"-Kicker gegen den "Freundeskreis des SV Werder Bremen" im Juli war so ein Treffen. Der Freundeskreis von Werder Bremen, zu dem unter anderen auch Willi Lemke, Rudi Assauer und Bernd Neumann gehörten, war privat nach Warnemünde gereist, um sich ein paar schöne Tage am Strand und im "Neptun" zu machen. Pohlmann: "Der Freundeskreis von Werder fuhr jedes Jahr nach Warnemünde, es gab Kontakte auf privater Ebene, und so hatte der damalige Werder-Manager Willi Lemke die Idee zu einem Spiel der ganz besonderen Art. Die Staatssicherheit hatte einiges daran gesetzt, die sportliche Begegnung zu verhindern.
Geheimnisse des Kalten Krieges
Geheimnisse des Kalten Krieges | Ahoi Leipzig Zwölf Tage Luxus für Ostmark: Schon zu DDR-Zeiten konnten Gäste im Hotel "Neptun" in Warnemünde in westlicher Lebensart schwelgen. Gleichzeitig hätten Gerüchte kursiert, die Staatssicherheit habe Barschel beim Sex in seinem Hotelzimmer gefilmt, und den schleswig-. Hotel "Neptun": Mit Castro in der Sauna - DER SPIEGELDinner mit Meerblick: Die heutigen Gäste kümmert die historische Bedeutung des Hotels wenig. Völlig unergiebig. Der neue Inhaber konnte fortan alle Schlangen ignorieren und im begehrten "Seemannskrug" Speckscholle ordern. Und drittens, wenn man bei der Stasi war. Wo in der Welt gibt es Fünfsternehotels, in denen Gäste ihren Urlaub nach dem Dienstplan ihrer Zimmerfrau ausrichten?
"Stasibelastete Mitarbeiter unangefochten"
Auf der einen Seite wird von einer Strö- mung von FeministInnen Prostitution als sexistisch, frauenfeindlich und patriarchal abgelehnt. Sie hätten sich so gut verstanden, dass sie gleich zusammen ins Hotel Neptun gegangen seien, wo es dann an der Rezeption ein bisschen peinlich wurde, weil er. Zwölf Tage Luxus für Ostmark: Schon zu DDR-Zeiten konnten Gäste im Hotel "Neptun" in Warnemünde in westlicher Lebensart schwelgen. Gleichzeitig hätten Gerüchte kursiert, die Staatssicherheit habe Barschel beim Sex in seinem Hotelzimmer gefilmt, und den schleswig-.Die Belegschaft hängt auch mal ein Bild um, wenn das Stammzimmer besetzt ist und der Gast ohne sein Stillleben, das dort überm Bett hing, sich nicht erholen kann. Während in der Nachkriegszeit der Anteil der Prostituierten aus der Unterschicht hoch war und auch viele Heimatvertriebene sich als Prostituierte verdingten, so entstammten die Prostituierten ab den er-Jahren allen Gesellschaftsschichten mit einem Schwerpunkt der Unter- und Mittelklasse. Zum 1. Windige Finanzgeschäfte bilden bei ihm die aktuelle Folie für ein familiäres Drama, das weit in die Geschichte des Hotels Neptun zurückreicht. Bis heute ranken sich viele Gerüchte um das Hotel "Neptun" in Warnemünde. Dieser Beitrag stammt aus dem SPIEGEL-Archiv. Zu unseren Angeboten. Fünf Tage nach der ersten Ausstrahlung von "Hotel der Spione" wurde Klippstein auf eigenen Wunsch, so die Presseerklärung, durch den Präsidenten der Kempinski-Gruppe von seinen Aufgaben im Hotel Adlon entbunden. Hier waren Milch-Mokka-Eisbar, Broilerstube, Disco, und die waren auch für uns Rostocker geöffnet. Sogar unter luxuriösen Bedingungen, in den für die Normalbevölkerung unzugänglichen Interhotels — unter der Bedingung, dass sie ihre Erfahrungen mit westdeutschen Geschäftsleuten dort nicht für sich allein behielt. Juli wurde die Strafbarkeit abgeschafft. Im Jahre als neues Wahrzeichen am Warnemünder Strand eröffnet, war das "Neptun" Inbegriff für westlichen Charme und Service. Seit wurde ein Teil der Prostituierten vom Ministerium für Staatssicherheit zur Informationsbeschaffung eingesetzt. Zwar wird auch in Bauders Film einmal scharf geschossen. Das Hotel "Neptun" in Warnemünde kennt in Mecklenburg-Vorpommern jeder, zumindest dem Namen nach. Marcel erzählte, dass er im Herbst von Berlin nach Warnemünde gefahren sei. Einer von ihnen ist der Geschäftsmann Konrad Böhm Bernhard Schütz , und daraus macht der einstige Mitarbeiter der "Hauptabteilung Aufklärung" auch gar kein Hehl. Was alle Feriengäste - egal woher sie kommen - heute eint, ist das Desinteresse daran, wie viel Staatssicherheit im "Neptun" war. Zweitens, wenn man Nazi war oder Neonazi ist. Die unkonventionelle Taktik der Stasi ausgegraben. Bekannte Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt, Walter Leisler-Kiep und Hans-Dietrich Genscher trugen sich ins Gästebuch ein. Die sie benutzten als ideologische Munition gegen andere Ostdeutsche, die keine Opfergeschichte ausbreiten konnten oder wollten, selbst wenn sie durchaus eine hatten. Eine Informantin, die den Decknamen Rose trug, gab Einblicke in zahlreiche westliche Kontakte, die sie in Leipzig hatte, von Geschäftsleuten bis hin zu Politikern. Haben Sie einen Fehler im Text gefunden, auf den Sie uns hinweisen wollen? Hotels und Lokale [ Bearbeiten Quelltext bearbeiten ]. FC Union Internationales Politik Bundestagswahl Wirtschaft Kultur Panorama Sport Stil Bürgerrechte Gesundheit Ratgeber Technologie Reisen. Traumkasten unserer Jugend war das "Neptun" im Arbeiter-Bauern-Staat, geheimnisvolle Trutzburg - ein Versprechen. Die Ostler brauchen für ihr Glück keinen Flambierschnickschnack, sie freuen sich darüber, dass sie kommen dürfen, zwölf Tage Ostsee mit den Kindern pauschal Ostmark. Funfact: Für den Westdeutschen war Geld ja viel wichtiger als für die junge DDR-Bürgerin, die ihrer Tätigkeit aus reiner Abenteuerlust nachging, und nicht, weil sie sonst in der DDR etwa verhungert wäre oder von Obdachlosigkeit bedroht wegen Mietschulden, wie unsereins heute. Mit ihm stand nur noch das Mitropa-Team auf dem Bahnsteig. Es wurden zudem gezielt Studentinnen angeworben, um Kontakt mit Personen aus dem nichtsozialistischen Ausland aufzunehmen. Sie war die Schwester von Heike Drechsler. Meine Eltern waren zu dem Zeitpunkt vorsichtig genug.